Hämothorax

Charakteristika:

  • Ein stumpfes oder ein penetrierendes Trauma kann einen Hämatothorax verursachen (Rippenfraktur). Häufig begleitet von einem Pneumothorax.
  • Blutung aus den Intercostalgefäßen, A. et V. mammariae internae, oder großen mediastinalen Gefäßen. 
  • Möglicher mediastinaler Shift.

Symptome:

  • Brustschmerzen, verminderte (keine) Atemgeräusche und dumpfer Klopfschall der betroffenen Seite.
  • Ateminsuffizienz.
  • Abhängig vom Blutverlust (25% Verlust: Prähypotensiv, 40% Verlust: hypotensiv - hypovolämischer Schock) gesteigerte Herzfrequenz, herabgesetztes Bewusstseins-Level, verminderte kapillare Füllung, kalte Extremitäten, Hautfarbe, verminderte Urinproduktion.

Diagnostisches Vorgehen:

  • Physikalische Untersuchung.
  • Aufzeichnung von Atem- und Kreislaufzustand (Blutgase, Blutdruck, HK, Hb, Erythrozytenzahl). Blutabnahme: HK und Blutgruppenbestimmung des Patienten.
  • Venöser Zugang (peripher, intraossär, Vena jugularis ext. oder interna, V. femoralis, V. subclavia).
  • Ultraschall, Thoraxröntgen in aufrechter Position (Hämothorax kann in Rückenlage übersehen werden), Volumensubstitution und Reanimation sollen gleichzeitig starten. 
  • Wiederholung des Thoraxröntgens (CT), um die Drainage zu kontrollieren.

Behandlung/Operation:

  • Volumensubstitution ist notwendig: Anfänglich 20 ml/kg KG eines Kristalloids verbessert den hämodynamischen Zustand (wenn notwendig ein zweiter Bolus). Eventuell Substitution von Erythrozytenkonzentraten (anfänglich 10ml/kg KG). Wenn blutgruppenspezifisches Blut nicht sofort erhältlich ist, können O – negative Erythrozytenkonzentrate gegeben werden. Die Herzfrequenz sollte fallen, die Urinproduktion sollte steigen (1-2 ml/kg/h). 
  • Große Bülaudrainagen.
  • Operationsindikationen sind die chirurgische Blutstillung und eine komplette Drainage des Thorax:
    - Fortlaufende Blutung, oder wenn mehr als 20% des Gesamtblutvolumens verloren wurden (Blutvolumen: 90ml/kg KG bei Neugeborenen, 80ml/kg KG im 1. Lebensjahr, 70ml/kg KG im frühen Jugendalter). 
    - Versagen der kompletten Drainage nach mehreren Tagen. Durch eine „Minithorakotomie“ Entleerung des Blutgerinnsels und Entfernung der fibrinösen Pleuraschwarte. Zwei Bülaudrainagen sollten gesetzt werden.

Postoperatives Management:

  • Thorax-Drainagen können entfernt werden, wenn die Lunge voll entfaltet ist und das Drainage-Volumen auf unter 20 bis 50cc innerhalb von 24 Stunden gefallen ist.
  • Antibiotikagabe.

Prognose:

  • Verbleibendes Blut im Thorax erhöht das Risiko von Empyem und chronifizierten Atelektasen.

Weiterführende Informationen/Studien:

Lungenabszess

Pneumothorax

Empyem (eitrige schwere Lungenfellentzündung)

Hämothorax

Chylothorax

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