Allgemeines zur Kinderchirurgie und Jugendchirurgie

Die Kinderchirurgie wurde 1994 in Österreich zu einem eigenständigen chirurgischen Fach. Sie hat sich, vergleichbar der Abspaltung der Kinderheilkunde von der Inneren Medizin, von den chirurgischen Disziplinen des Erwachsenenalters gelöst. Man hat erkannt, dass ein Kind kein kleiner Erwachsener ist. Das Altersspektrum mit dem der Kinderchirurg befasst ist, beginnt mit der Entwicklung des Kindes im Mutterleib und reicht über die Geburt bis zum 18. Lebensjahr. Die kinderchirurgische Therapie trägt den speziellen Erkrankungen, der Reifung und dem zu erwartenden Wachstum Rechnung. Die therapeutischen Konzepte müssen die Kleinheit der Strukturen, das Wachstum, die Lebenserwartung und in besonderem Maße auch die psychischen Belange des Kindes berücksichtigen. Dazu gehören die Begleitaufnahme eines Elternteils in den großzügigen Mutter-Kind-Einheiten, ein möglichst kurzer Spitalsaufenthalt , der Einsatz von Kinderpsychologen, offene Besuchszeiten und die nötige Ablenkung durch Clowns bzw. durch den Unterricht am Krankenbett.

Ziel der Kinder- und Jugendchirurgischen Abteilung ist es, eine hochqualitative umfassende chirurgische Behandlung von Kindern und Jugendlichen anzubieten. Als Spektrum wird die Korrektur der kongenitalen Mißbildungen, die chirurgische Therapie von Tumoren, Eingriffe an Kopf, Hals, Brustwand, Brusthöhle, Bauchwand und Bauchhöhle, sowie Extremitäten angeboten.

Allgemeines zur Kinderchirurgie und Jugendchirurgie

Kinder- und Jugendchirurgische Schwerpunkte finden sich in der Behandlung urologischer Erkrankungen: z.B. Hodenhochstand (Kryptorchismus), vesikoureteraler Reflux, Nierenbeckenabgangsstenosen, Hypospadien, ect., in der speziellen Allgemeinchirurgie: z.B. Korrektur des Leistenbruchs, der hypertrophen Pylorusstenose, des Morbus Hirschsprung, verschiedener Darmatresien, der Analatresie, der Bauchwanddefekte (Gastroschisis und Omphalocele), etc. und der Thoraxchirurgie: z.B. die Korrektur der Trichterbrust (Pectus excavatum), der Ösophagusatresie, verschiedener Malformationen der Lunge, etc.

Durch stete Weiterentwicklung ist es seit der Eröffnung der Klinik Donaustadt (ehem. Donauspital – SMZOst) im Jahre 1992 gelungen nicht nur österreich- sondern auch europaweit bespielhafte kinderchirurgische Rahmenbedingungen und Strukturen zu schaffen. Dazu gehören neben 3 operativen Einheiten, zwei Bettenstationen mit jeweils 50 Betten und eine hochspezialisierte Kinderintensivstation mit sieben Betten (z.B. moderene mechanische Beatmungsstrategien ergänzt durch den Einsatz der Hochfrequenzventilation, die Weiterentwicklung der parenteralen Infusionstherapie, extrakorporale Herz- und Lungenunterstützungssysteme, Dialyseverfahren, etc.).

Neben der stets nachgerüsteten, modernsten medizinischen Ausstattung, erlauben 14 Eltern-Kind-Einheiten die Mitaufnahme der Mutter, des Vaters oder einer anderen dem Kind nahe stehenden Bezugsperson. Damit konnte diese sogenannte Begleithospitalisierung, die zu einem international geforderten Humanitätsanspruch geworden ist, in der Klinik Donaustadt (ehem. Donauspital – SMZOst) in Wien beispielhaft verwirklicht werden. Nach dem Prinzip "Kinder gehören unter Kinder" werden im Donauspital tunlichst alle Kinder, die eine Operation benötigen, an der kinderchirurgischen Abteilung untergebracht. Die medizinischen Fachspezialisten kommen zur Behandlung zum Kind. Damit konnte die international befürwortete Struktur eines kinderchirurgischen Zentrums verwirklicht werden.

Allgemeines zur Kinderchirurgie und Jugendchirurgie

Für die hochqualitative, umfassende chirurgische Behandlung eines Kindes sind in der Klinik Donaustadt (ehem. Donauspital – SMZOst) neben dem kinderchirurgischen Team, Kinderintensivmediziner, Kinderanästhesisten, Kinderärzte, Hals-Nasen-Ohren-Fachärzte, Unfallchirurgen, Gynäkologen, Dermatologen, Orthopäden und Neurochirurgen neben den diagnostischen Fächern rund um die Uhr verfügbar. Die ausschließliche Beschäftigung von diplomierten Kinderpflegepersonal trägt wesentlich zur umfassenden Betreuung des kranken Kindes oder Jugendlichen bei. Nur die tagtägliche intensive Beschäftigung mit dem kindlichen bzw. jugendlichen Organismus kann zum Garant einer hochqualitativen chirurgischen Versorgung des Kindes werden. Kinder an Erwachsenenabteilungen sollten der Vergangenheit angehören! Der Schwerpunkt der Abteilung ist die chirurgische Versorgung in allen Teilbereichen der Chirurgie, vom Neugeborenen- bis zum Erwachsenenalter, wobei speziell die abdominelle Chirurgie, die urologische Chirurgie und die Thoraxchirurgie schwerpunktmäßige Berücksichtigung findet. Verletzungen an Kindern und Jugendlichen werden, gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit der Unfallchirurgie, kinderchirurgisch betreut.

Der Fortschritt ermöglichte es u.a. Totalkorrekturen bereits im Säuglings- und Kleinkindesalter durchzuführen und mehrzeitige Eingriffe, d.h. die Notwendigkeit mehrerer Operationen maximal zu reduzieren. So wird z.B. eine hochgradige Hypospadie (zu kurze Harnröhre beim Buben) mit ausgezeichnetem, funktionellem und kosmetischem Resultat, im Alter um das erste Lebensjahr, in einer Operation korrigiert. Bedeutete eine Ösophagusatresie (angeborene Unterbrechung der Speiseröhre) in den 40iger Jahren praktisch das Todesurteil, so liegt die Sterblichkeit heute unter 10%. Auch kombinierte Fehlbildungen sind heute mit ausgezeichnetem Erfolg lösbar geworden. Die Totalkorrektur großer angeborene Fehlbildungen, wie z.B. einer Ösophagusatresie, einer pulmonalvaskuläre Fehlbildung, einer Omphalocele, einer Gastroschisis, einer Kloakenbildung oder von ausgedehnten Mißbildungen des Harntraktes bzw. des Gastrointestinaltraktes sind kinderchirurgisch, ohne relevante Invalidität, mit ausgezeichnetem funktionellem und kosmetischem Resultat Realität geworden. Die gefürchtete Inkontinez nach Korrektur einer Analatresie gehört heute in der Regel der Vergangenheit an. Das Zusammenspiel zwischen Kinderonkologen und Kinderchirurgen führte zur Entwicklung der multimodalen Onkotherapie, wo sogenannte "verstümmelnde Eingriffe" der Vergangenheit angehören. Die Chemo- und Radiotherapie erzielt häufig eine respektable Tumorverkleinerung, die schließlich eine nicht verstümmelnde Tumorrestresektionen ermöglicht.

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Prim. Univ. Prof. Dr. Drhc Alexander Rokitansky
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